
Der STEP 2025: Wachstumspotenziale der Smart City Wien
Wien wächst und wächst. Im Jahr 2013 leben 1,74 Millionen Menschen in der österreichischen Bundeshauptstadt. Seit dem Fall des „Eisernen Vorhangs“ ist die Stadt um über 200.000 Bewohner*innen gewachsen. Die Bevölkerungsprognose für die kommenden Jahre geht von einem Wachstum von circa 14.000 neuen Bewohner*innen pro Jahr bis 2025 aus. Diese Aussicht stellt die Stadtentwicklung vor große Herausforderungen. Vor allem soll ausreichend hochwertiger und zugleich günstiger Wohnraum geschaffen werden.
Eine Konsequenz dieser Dynamik ist die Entstehung der großen Stadtentwicklungsgebiete im Nordosten und Süden Wiens. Diese Gebiete werden im STEP 2025 konsequent weiterentwickelt. Dazu zählt auch die Seestadt Aspern. Schon 2007 beschließt der Wiener Gemeinderat den Bau der Seestadt auf dem ehemaligen Flugfeld im 22. Gemeindebezirk. Bereits sechs Jahre später wird die U-Bahnführung der U2 fertig gestellt. Sie erschließt eines der größten Stadtentwicklungsgebiete Europas, in dem bis zu seiner Fertigstellung 25.000 Menschen leben werden. Gleichzeitig ist die Seestadt ein Ort der Arbeit, an dem im Jahr 2030 mehr als 20.000 Beschäftigte arbeiten werden.

Aber die Seestadt ist nicht das einzige Stadterweiterungsgebiet, das in den 2010-er Jahren entsteht und wächst: Viele der Zielgebiete aus dem STEP 2005 werden weiter ausgebaut und entwickelt. So werden zum Beispiel am Nordbahnhof und im Stadtentwicklungsgebiet In der Wiesen in Liesing die Grundlagen für neue lebenswerte Quartiere geschaffen. Auch in Favoriten entsteht auf Basis des STEP hinter dem neuen Wiener Hauptbahnhof mit dem sogenannten Sonnwendviertel ein Gebiet, in dem schon bald 13.000 Menschen leben. Ähnlich wie in der Seestadt werden auch hier Arbeitsplätze für rund 20.000 Menschen geschaffen.
Seit den frühen 2000-er Jahren werden in Wien also ehemalige Brachstätten bzw. ungenutzte Bahnhofsareale in neue Wohnquartiere verwandelt. Die Seestadt, das Nordbahnviertel und das Sonnwendviertel sind dabei „nur“ drei Beispiele für die Arbeit der Wiener Stadtentwicklung, die dazu beiträgt, dass sich großflächige Gebiete innerhalb weniger Jahre von Grund auf in ihrer Form und Nutzung ändern. Dabei versucht die Stadt, bei dieser Verwandlung nicht nur das Thema Wohnen abzudecken. Vielmehr wird von Planungsseite ein ganzheitlicher, umfassender Ansatz verfolgt. Dies zeigt sich auch bei den Planungsüberlegungen, die im STEP 2025 manifestiert werden. Die hier beschriebenen Ziele und Maßnahmen sollen dazu beitragen, dass Wien auch 2025 eine Stadt ist, die „lebenswert, sozial und geschlechtergerecht, weltoffen, prosperierend, lernend, ökologisch ist und in der man partizipativ und mit den Nachbar*innen in guter Zusammenarbeit“ lebt.

Anders als bisherige STEPs wird der STEP 2025 nicht nach dem Jahr seines Beschlusses benannt, sondern kennzeichnet den Zeithorizont, bis zu dem Ziele erreicht und Maßnahmen umgesetzt sein sollen. In der Geschichte des STEP von 1984 bis 2025 erscheint so nur auf den ersten Blick eine vermeintliche Lücke. Und noch etwas ist beim STEP 2025 anders als in den Vorjahren: Mit Hilfe von sogenannten Fachkonzepten werden einzelne Themen aus dem STEP vertieft und konkretisiert. Bis 2020 entstehen so die Fachkonzepte Mobilität (2014), Grün- und Freiraum (2014), Hochhäuser (2014), Produktive Stadt (2017), Öffentlicher Raum (2018), Energieraumplanung (2019) sowie Mittelpunkte des städtischen Lebens – Polyzentrales Wien (2019).
Der STEP 2025 wird im Sommer 2014 vom Wiener Gemeinderat beschlossen. Zu diesem Zeitpunkt ist Wien bereits zum fünften Mal zur weltweit lebenswertesten Stadt gewählt worden. Diese Auszeichnung wird von der Stadtverwaltung und auch von den Wiener Planungsdienststellen wortwörtlich genommen. Sie steht in den Folgejahren maßgeblich für die Ziele der Wiener Stadtplanung: Auch bei einem steten Bevölkerungswachstum soll Wien eine Stadt sein, die all ihren Bewohner*innen eine hohe Lebensqualität ermöglicht.
Zeitgleich zum STEP wird auch die Smart City Rahmenstrategie (heute: Smart Klima City Strategie Wien) beschlossen. Gemeinsam unterstreichen diese beiden stadtumfassenden Strategien Wiens Weg für eine nachhaltige Stadtentwicklung.

Meilensteine der Stadtentwicklung 2014–2025
-Eröffnung des Hauptbahnhofs Wien (2014)
-Erste Bewohner*innen ziehen in die Seestadt (2014)
-Umgestaltung der Mariahilfer Straße zur Begegnungszone (2015)
-Erste Grätzloasen in Wien (2015)
-Verlängerung U1 bis nach Oberlaa (2017)
-Beginn erster Vorarbeiten zum Linienkreuz U2xU5 (2018)
-Beginn der Umsetzung des Regionalparks DreiAnger (2019)
-Verankerung der Klimaneutralität im Regierungsübereinkommen (2020)
-Eröffnung des City-IKEA am Westbahnhof (2021)
-Überarbeitung und Beschluss der Smart Klima City Strategie Wien (2022)
-Beschluss der Autofreien Inneren Stadt (2022)
Weiterführende Links:
-Die Details des STEP 2025
-Smart Klima City Strategie Wien (2022)
-Smart Klima City Strategie Wien Erklärvideo
-Fachkonzepz Mobilität (2014)
-Fachkonzept Grün- und Freiraum (2014)
-Fachkonzept Hochhäuser (2014)
-Fachkonzept Produktive Stadt (2017)
-Fachkonzept Öffentlicher Raum (2018)
-Fachkonzept Energieraumplanung (2019)
-Fachkonzept Mittelpunkte Städtischen Lebens – Polyzentrales Wien (2019)